2018 – 2019 / Hamburg / Bundeswehr
16.01.2018
Ein Soldat bringt – vermutlich häufiger – Tonträger verschiedener extrem rechter Bands in die militärische Dienststelle mit. Darunter befindet sich, neben weiteren CDs aus der Rechtsrockszene, ein Tonträger einer von Neonazi Michael Regener gegründeten Band, der u. a. bereits verurteilt wurde wegen Volksverhetzung, der Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen und öffentlichem Auffordern zu Straftaten.
15.07.2018
Ein Soldat erwidert am U-Bahnhof St. Pauli im betrunkenen Zustand den Hitlergruß eines Passanten und ruft „Heil Hamburg SV“.
28.03.2019
Bei der Durchsuchung des PKWs und des Spindes eines Soldaten werden auf dessen elektronischen Geräten und in dessen Chatverläufen rechte und menschenverachtende Bilder entdeckt (Waterboarden eines Kindes, KuKluxKlan-Material, Bilder mit Hakenkreuzen, etc.). Zudem wird ein selbstgedrehtes Video sichergestellt, in dem der Soldat zusammen mit einem Kameraden – als Scharfschützentrupp inszeniert – Zivilist:innen erschießt.
14.08.2019
Ein Soldat wird aufgrund seines Whatsapp-Profilfotos auffällig, auf dem er mit der Bildunterschrift „Zugführer Ehrenformation“ sowie mehreren Spitznamen in Frakturschrift zu sehen ist. Zudem ist das Wappen der Stadt Coburg abgebildet mitsamt dem Schutzpatron der Stadt – dem heiligen Mauritius, dargestelllt als Schwarzer. Umrahmt ist das Bild, das auf einer gedruckten Fotomontage beruht, von einem roten Streifen, um die Kombination schwarz-weiß-rot zu erhalten. Es wird festgestellt, das Bild sei von einem weiteren Soldaten, der bereits unter „Rechtsextremismusverdacht“ steht, angefertigt und an dessen Stubentür gehängt worden. Von Ahndung wird abgesehen, da die Symbolik angemessen erklärt werden konnte.
20.11.2019
Beim Essen wird ein Soldat wiederholt von einem Kameraden beleidigt und seine vermeintlich türkische Herkunft adressiert.