01.04.2018 – 2022 / München / Polizei / Justiz / Bundeswehr
An der kroatischen Grenze findet die kroatische Polizei bei dem Münchner Martin M. Waffen und eine Handgranate. Er gibt an, die Waffen für die AfD besorgt zu haben und wird zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Es dauert lange, bis die deutschen Sicherheitsbehörden aktiv werden. Sie entdecken ein großes Netzwerk, in dem es um die Beschaffung von Waffen, Schießtrainings und den Aufbau einer bewaffneten Security geht. Die Polizei konnte viele der Waffen, die im Netzwerk verschoben wurden nicht finden. Es wurde ermittelt, dass eine der Waffen wahrscheinlich für einen Mord verwendet wurde.
Die bisher bekannten Protagonist:innen:
Martin M.: Autohändler, Foto mit Hakenkreuz und Hitlergruß,
Alexander R.: ehemaliger Zollbeamter, mehrfach vorbestraft, „Freie Nationalisten München“, „Initiative Ausländerstopp“, PEGIDA , AfD, Artgemeinschaft
Christian N.: ehemaliger Bundeswehrsoldat, Reichsbürger,
Jonathan H.: Identitäre, Junge Alternative (JA),
Dagmar S. AfD München
Ramona S.: AfD
Das Nazi-Netzwerk kam bisher nie als Ganzes vor Gericht. Wie auch beim Hannibal Netzwerk wurden die bisher insgesamt 15 Beschuldigten einzeln verhandelt bzw. bestraft. Damit wurde das Netzwerk praktisch unsichtbar gemacht. Die Strafen sind mehrheitlich Bewährungsstrafen. Viele Fälle wurden auf der Ebene von Strafbefehlen abgehandelt und sind damit für die Öffentlichkeit kaum mehr wahrnehmbar. Im bisher letzten größeren Prozess wurden die Urteile gesprochen: Alexander R. muss für 4 Jahre und 3 Monate hinter Gitter. Martin M. 2 Jahre und 4 Monate und Christian N. 15 Monate auf Bewährung. Der Richter sagte zur Begründung für das geringe Strafmaß, dass bisher keiner zu Schaden gekommen sei. Eine naive Aussage, wo doch viele der Waffen noch im Umlauf sind. Im Gegenteil: Die Gefahr, dass diese Waffen in den Händen rechter Terrororist:innen zum Einsatz kommen, ist riesig.
https://www.akweb.de/politik/waffenlieferungen-an-die-afd/ (Pawall)