Sommer 2019 / Berlin / Polizei
Dieser Bericht erreichte uns anonym. Wir konnten bei einer Internetrecherche keinen Nachweis für das Geschehen finden. Auf Grund eigener Erfahrungen erscheint uns das aber glaubhaft und exemplarisch.
Im Sommer 2019 gab es eine Kundgebung für die selbstverwalteten, autonomen Jugendzentren Drugstore und Potse in Berlin. Diese sollen ihre angestammten Räume in der Potsdamer Straße 180 (Berlin-Schöneberg) verlieren. Den Kollektiven wurden Räume in der Potsdamer Straße 140 als Ersatz versprochen, dann jedoch meldete der Berliner Finanzsenator Eigenbedarf an. Die Jugendzentren reagierten darauf mit der besagten Kundgebung vor der Potsdamer Straße 140 (Ecke Bülowstraße). Einer der Teilnehmer meldete spontan vor Ort bei den anwesenden Polizei-Einsatzkräften eine zweite Kundgebung auf der gegenüberliegenden Straßenseite an, um am Baugerüst des dortigen Gebäudes (Potsdamer Straße 121-127) Transparente aufhängen zu können. Nachdem dies genehmigt wurde, sprühte der Anmelder mit Sprühkreide einen Schriftzug auf den dortigen Gehweg. Daraufhin wurde die Person von den Einsatzkräften überwältigt, zu Boden gebracht und mit Handschellen fixiert. Es sammelten sich Schaulustige um das Geschehen herum. Die Polizei verscheuchte sie mit der Begründung, sie würden polizeiliche Maßnahmen behindern. Ein Passant merkte an, dass alle mindestens fünf Meter von der betroffenen Person entfernt seien. Er fragte einen der anwesenden Polizisten, ob es eine Vorschrift gäbe, wie weit weg man von einem Polizei-Einsatz stehen müsse, um diesen nicht zu behindern. Der Polizist schwieg einige Sekunden, dann antwortete er mit einem breiten Grinsen: „18. 18 ist das Standardmaß. Für alles. Immer. Einfach 18.“ Der Zahlencode steht für den Namen Adolf Hitlers.