20.01.2022 – Ende 2023 / Erfurt / Justiz
Der Prozess um einen Naziangriff auf drei Männer aus Guinea in der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August 2020 am Herrenberg wird weiter aufgeschoben. Um das Gerichtsverfahren coronakonform durchzuführen, würde ein größerer Raum gebraucht, dessen Anmietung das Justizministerium jedoch versäumt.
Ob und wann der Prozess stattfinden kann bleibt damit weiter offen.
Die Betroffenen warten mittlerweile über anderthalb Jahre auf den Beginn des Prozesses und leiden unter der Zögerlichkeit der thüringischen Justizbehörden.
Es werden Parallelen zum Ballstädt Prozess erkennbar. Hier wurde das Verfahren so lange verzögert, bis eine Verurteilung der Täter schließlich nicht mehr stattfinden konnte.
29.11.2022 Vor dem Landgericht beginnt der Prozess gegen 10 Personen, die vor 2 1/2 Jahren drei Männer aus Guinea angegriffen und verletzt haben sollen. Der Prozess wurde in den letzten Jahren immer wieder verschoben.
15.05.2023 Das Landgericht verurteilt 7 der ehemals 10 Angeklagten. Drei Männer wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, einer erhielt Bewährung, drei wurden freigesprochen. Damit blieb das Gericht deutlich hinter den Forderungen der Staatsanwaltschaft zurück. Das Gericht betont aber eindeutig die rassistische Motivation der Angeklagten, was zu höheren Strafen hätte führen können.
https://www.endstation-rechts.de/news/drei-haftstrafen-im-erfurter-herrenberg-prozess
18.05.2023 Die Staatsanwaltschaft hat Revision gegen das Urteil eingelegt.