01.08.2020 – 2022 / Erfurt / Polizei / Justiz
Von einem brutalen Nazi-Angriff durch auf 3 Menschen aus Guinea, spricht die Polizei in einer Pressemeldung verharmlosend als „Streitigkeit“, die in „körperlichen Auseinandersetzungen gipfelte“, wobei sich „zwei Personen mit Migrationshintergrund zum Teil schwer verletzten“.
Am Tag darauf werden die rechtsradikalen Täter freigelassen, weil „keine Haftgründe“ mehr vorlägen.
Im August 2021 wird gegen 9 Männer und eine Frau Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben. Gegen sieben weitere Beschuldigte ist das Verfahren eingestellt worden, weil ihnen nichts nachgewiesen werden konnte.
Im Januar 2022 wird der Prozess weiter aufgeschoben. Um das Gerichtsverfahren coronakonform durchzuführen, würde ein größerer Raum gebraucht, dessen Anmietung das Justizministerium jedoch versäumt.
Ob und wann der Prozess stattfinden kann, bleibt damit weiter offen.
Die Betroffenen warten mittlerweile über anderthalb Jahre auf den Beginn des Prozesses und leiden unter der Zögerlichkeit der thüringischen Justizbehörden.
Es werden Parallelen zum Ballstädt Prozess erkennbar. Hier wurde das Verfahren so lange verzögert, bis eine Verurteilung der Täter schließlich nicht mehr stattfinden konnte.
https://twitter.com/KatharinaKoenig/status/1289629876039819266