31.03.2021 – 2022 / Dresden / Polizei / Hannibal
17 Dresdner Polizeibeamt:innen des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) wird Diebstahl, Beihilfe zum Diebstahl, Verstoß gegen das Waffengesetz und Bestechlichkeit vorgeworfen. Die vier Hauptbeschuldigten, der Kommandoführer und drei Schießtrainer, stehen im Verdacht, im November 2018 rund 7000 Schuss Munition aus den Beständen des eigenen Arbeitgebers entwendet zu haben – um sie wiederum für private und unerlaubte Schießtrainings bei Frank Thiel (Nordkreuz / Hannibal) als Bezahlung einzulösen. Das MEK wurde mittlerweile aufgelöst, die vier Hauptbeschuldigten vom Dienst befreit, alle anderen versetzt. Der Leiter des Landeskriminalamtes Sachsen, Petric Kleine, und der für Spezialeinheiten zuständige Abteilungsleiter Sven Mewes wurden mittlerweile entlassen.
Im Mai 2022 erfährt die Presse, dass sich Beamte des MEK auch einen Skiurlaub auf Staatskosten finanzierten, indem sie ihn als Fortbildungsveranstaltung deklarierten.
In einem Prüfbericht des Innenausschusses des sächsischen Landtages wird im Oktober 2021 festgestellt, dass wahrscheinlich weitere 2500 Patronen Munition fehlen.
14.02.2022 Gegen drei der Polizisten des sächsischen MEK ist Anklage erhoben worden. Gegen weitere 14 Beamte wird noch ermittelt.
07.04.2022 Der Angehörige des MEK Dresden Mario Würzbach verweigert im Verfahren gegen die antifaschistin Lina E. die Aussage. Er begründet dies damit, dass gegen ihn wegen des Munitionsdiebstahls beim MEK ermittelt wird. „Es ist eine absurde Vorstellung, dass die Angeklagten sehr wahrscheinlich vom gleichen MEK observiert wurden, das gemeinsam mit rechten Preppern anscheinend für den Tag X trainiert hat.“
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/politik/mek-ermittlungen-skiurlaub-dienstreise-100.html