1990 – 2020 / Berlin / Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG)
Bodo Pfalzgraf ist der Berliner Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DpolG). In den 1990er Jahren war er Mitglied der rechtsnationalen Partei „Die Republikaner“ und kandidierte mit deren Mandat erfolglos für das Berliner Abgeordnetenhaus. Auch war er Mitbegründer des „Hoffmann von Fallersleben Bildungswerk e.V.“ (HvFB). Der neurechte Verein bemühte sich um die ideologische Schulung junger Kader für die mittlere Führungsebene des Neofaschismus sowie um die Vernetzung von sich bekennenden Nationalisten und sich als „patriotisch“ oder „konservativ“ bezeichnenden Rechten.
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/bodo-pfalzgraf-eine-rechte-karriere
Erst 2015 wurde die rechtsnationale Biografie Pfalzgrafs durch antifaschistische Recherche öffentlich. Seine Gewerkschaft wiegelte ab: „Das war direkt nach der Wende, da hat er sich mal kurz verlaufen“.
Dabei zeugen Pfalzgrafs öffentliche Äußerungen, ähnlich der Parolen von AfD-Politiker:innen, bis heute von kaum verdecktem Rassismus und der Sehnsucht nach einem Polizeistaat. Als im Sommer 2015 Geflüchtete in Kreuzberg eine Schule besetzten, begrüßte er deren Räumung mit den Worten: „Die Schule war Unterschlupf für Drogendealer und Kriminelle“.
https://www.bz-berlin.de/berlin/gerhart-hauptmann-schule-wird-geraeumt
07.06.2020 diskreditierte er in Trump-Manier die Protestierenden der „Black Lives Matter“-Bewegung, die sich gegen rassistische Polizeigewalt wehren, als notorische Krawallmacher.
https://taz.de/DPolG-Chef-mit-rechter-Vergangenheit/!5695858/
Dass Vertreter:innen von bürgerlichen Parteien keine Probleme mit seiner faschistischen Vergangenheit und seinen rechten Einstellungen haben, zeigt ein Treffem mit Franziska Giffey.