22.04.2010 / Mügeln / Polizei
Der antifaschistische Sportverein Roter Stern Leipzig ´99 e.V. erklärt:
Das Bezirksklassespiel SV Mügeln-Ablaß gegen Roter Stern Leipzig `99 wurde am 24.04.2010 durch den Schiedsrichter in der 80. Spielminute abgebrochen. Grund hierfür waren andauernde antisemitische Schmähungen seitens der Mügelner Anhänger:innen. Seit Spielbeginn riefen diese Parolen wie „Ein Baum, ein Strick, ein Judengenick“ und „Eine U-Bahn bauen wir, von Jerusalem bis nach Auschwitz“. Daneben gab es auch homophobe und nazistische Äußerungen: „Schwule, Schwule, Schwule“, „Scheiß Schwuchteln“, „Zecken vergasen“ und „Frei, Sozial und National“. Wir sind entsetzt über die offen zu Tage tretende menschenverachtende Gesinnung Mügelner Anhänger:innen. Genannte Äußerungen wurden auch seitens Vereinsvertreter:innen nicht unterbunden. Die Tatsache, dass Mügelner Verantwortliche den Roten Stern für den Spielabbruch verantwortlich machen wollen, beweist eine völlige Fehleinschätzung der Situation. Ausdruck dessen war die Durchsage des Stadionsprechers über die Lautsprecheranlage, der Rote Stern hätte feige gehandelt. Darauf angesprochen, meinte er, man müsse über so etwas hinwegschauen. Oliver Kahn wäre schließlich auch mit Bananen beworfen worden und hätte darüber nur gelacht.
Bereits Mitte der ersten Halbzeit wurde das Spiel längere Zeit unterbrochen. In unserem Fanbereich kam es zu diesem Zeitpunkt zu einem aus unserer Sicht unverhältnismäßigen Polizeieinsatz, so dass mehrere Personen auf das Spielfeld flüchteten. Bei diesem Einsatz wurden mindestens fünf Anhänger:innen des Roten Stern verletzt. Noch vor Ort wurden mehrere Anzeigen gegen Polizeibeamt:innen erstattet. Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die RSL-Pressestelle unter 0177-3882290. Roter Stern Leipzig `99 e.V. Quelle: TatortRechts