21.05.2014 / Schwerin / Polizei
Der Kriminaldirektor und Mitglied des Schweriner Kreisvorstandes der AfD Ulf-Theodor Claassen greift Aktivist:innen mit einem Pfefferspray an, nachdem diese einen AfD-Infostand mit Konfetti bewerfen. Beide Aktivist:innen werden im Gesicht und an den Augen verletzt und müssen anschließend augenärztlich im Krankenhaus behandelt werden.
Claassen versucht zu vertuschen, dass sein eingesetztes Reizgas aus polizeilichen Beständen stammt, indem er in einer naheliegenden Zoohandlung eine gewöhnliche Kartusche Tierabwehrspray nachkauft. Allerdings probiert er das Pfefferspray direkt im Laden aus, was mehrere Hustenanfälle bei Passant:innen zur Folge hat – eine Frau muss mit Kreislaufproblemen sogar ins Krankenhaus.
Im März 2016 wird Ulf-Theodor Claassen wegen schwerer Körperverletzung vom Amtsgericht Schwerin zu einer Geldstrafe von 7.700 Euro verurteilt.
Claassen war schon Leiter einer Polizeiinspektion, danach führend in den Vorbereitungen des G8-Gipfels 2007 in Heiligendamm beteiligt, dann vertrat er die Landespolizei in der AG „kommunale Prävention“. Er sollte als Dozent in die Polizeihochschule in Güstrow versetzt werden, wurde aber wegen des Vorfalls wieder „nur“ Leiter einer Polizeiinspektion, diesmal in Parchim.
https://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/MV-aktuell/AfD-Mitglied-soll-Reizgas-eingesetzt-haben