2013 – 2021 / Hannover / Polizei / Justiz
Die Liste der Vorwürfe gegen den Bundespolizisten Torsten S. ist lang. Sexuelle Übergriffe gegen Kolleg:innen, Kinderpornografie, illegaler Waffenbesitz und Misshandlung von Asylbewerber:innen.
Das wird aber erst 2015 von einigen Kolleg:innen angezeigt, nachdem die Taten teilweise schon zwei Jahre zurückliegen. Dabei hat Torsten S. sie niemals verschwiegen, sondern auf Facebook oder einer WhatsApp-Gruppe damit geprahlt. Die Folterungen der Geflüchteten hat er mit Fotos dokumentiert. Seine rassistische Haltung war seit langem bekannt. Dennoch wurde er über Jahre von seinen Kolleg:innen gedeckt.
2016 wird Torsten S. wegen Waffenbesitz und Kinderpornografie auf Bewährung verurteilt. Die Misshandlung wird nicht geahndet. Dies stuften die Ermittler:innen lediglich als “Prahlerei” von Torsten S. ein und folgten damit dessen Argumentation. Gegen das Urteil geht Torsten S. in Revision.
Erst 2019 wird Torsten S. der Beamtenstatus aberkannt. Bis dahin war er nur freigestellt.
Im April 2021 wird die Klage von Torsten S. gegen die Entlassung abgewiesen.
Bundespolizist Torsten S. aus Hannover: Gericht bestätigt Entlassung (haz.de) (Paywall)