14.08. – 04.11.2022 / Berlin / Justiz
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen ehemaligen Wachmann des Kriegsgefangenenlagers Wladimir-Wolynsk erhoben. Im Lager waren zahlreiche sowjetische Kriegsgefangene gestorben, weil die Bedingungen mörderisch waren. Der heute 98-Jährige wird deshalb wegen Beihilfe zum Mord in 809 Fällen angeklagt. Dies ist der erste Fall in dem ein deutscher Täter im Rahmen seiner Mitarbeit in einem Kriegsgefangenen-Lager vor Gericht gestellt wird.
Erst in den letzten Jahren klagt die deutsche Justiz gegen ehemalige Lagerwachen wegen Beihilfe zum Mord an. Deshalb sind die Angeklagten inzwischen hochaltrig.
https://perspektive-online.net/2022/08/berliner-justiz-prueft-anklage-gegen-wehrmachts-wachmann/
Die 9. Strafkammer des Landgerichts Berlin hat die Zulassung der Anklage gegen den inzwischen 99-jährigen Mann abgelehnt. Die Begründung: Der Mann sei dauerhaft verhandlungsunfähig.