09.06.2021 / Frankfurt a.M. / Polizei
Gegen 20 Polizisten des SEK Frankfurt a.M. wird wegen rechtsradikaler Chats ermittelt. Es gab Hausdurchsuchungen. Die Chats stammen aus 2016 – 2017. Am 10.06.2021 wird das SEK Frankfurt durch Innenminister Beuth aufgelöst. Am 15.06.2021 erfährt die Öffentlichkeit, dass nicht nur 20 SEK Beamte sind, die an dem Chat beteiligt sind. Insgesamt wurden bisher 49 Beamt*innen verschiedener hessischer Dienststellen ermittelt.
Von den Frankfurter SEK Beamten, gegen die wegen rassistischer Chats ermittelt wird, waren 13 in der Mordnacht von Hanau eingesetzt. Die Opfer fordern Aufklärung.
Die hessische Polizeigewerkschaft (GdP) beschwert sich über “mangelnde Rückendeckung” für die Polizei im neuen Chatskandal durch Innenminister Beuth. Dieser hatte von einer “mangelnden Fehlerkultur” bei der Polizei geprochen.
Im August 2021 verharmlosen einige der verdächtigen SEK Beamten ihre Taten in einem Interview (https://www.hessenschau.de/panorama/polizeibeamte-nach-aufloesung-des-frankfurter-sek-polizeibeamte-wir-fuehlen-uns-verfolgt-und-stigmatisiert,sek-interview-100.html). Inzwischen wurden die Verfahren gegen zwei SEK Beamte eingestellt.
26.08.2021 Das angeblich wegen rechter Umtriebe aufgelöste SEK Frankfurt, wird nach einer Strukturreform als SEK Hessen weiter arbeiten. Es wurden zwar fast alle Führungskräfte ausgetauscht und die strafrechtliche bzw. dienstrechtliche Aufarbeitung des Skandals dauern noch an, von einer Auflösung und einem Neuanfang kann aber nicht gesprochen werden.
https://www.tagesschau.de/inland/sek-frankfurt-rechtsextreme-chats-aufgeloest-101.html
https://twitter.com/affeu2/status/1403306722123522049
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1153336.hessen-polizeiskandal-weitet-sich-aus.html