04.11.1990 / Eberswalde / Polizei / Justiz
Mord an Amadeu Antonio
Die Polizei war schon seit Tagen darüber informiert, dass bewaffnete Nazischlägertrupps an diesem Tag durch Eberswalde ziehen wollten um „Ausländer zu klatschen“. Sie war mit uniformierten Beamten und Zivilbeamten vor Ort.
Amadeu Antonio verlässt mit Freunden an diesem Abend die Gaststätte „Hüttenwirt“. Sie treffen auf den Nazimob und werden sofort verfolgt. Während den Anderen schwer verletzt die Flucht gelingt, wird Amadeu Antonio von den Nazis mit Baseballschlägern und Zaunlatten zusammengeschlagen. Verletzt auf dem Boden liegend, wird auf seinen Kopf gesprungen. Er stirbt am 6. Dezember ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
Drei Zivilpolizisten beobachten den Mord ohne einzugreifen. Sie waren bewaffnet! Eine Anklage gegen die Beamten wegen „Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen“ wurde im Jahr 1994 vom Landgericht Frankfurt (Oder) wegen Unanfechtbarkeit zurückgewiesen.
Auch die Mörder werden Milde behandelt. Es gelingt überhaupt nur 5 von ihnen zu verurteilen. Sie werden nur wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Deshalb werden sie lediglich zu 4 Jahren bzw. auf Bewährung verurteilt.
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/ueber-uns/amadeu-antonio/
https://www.ardmediathek.de/video/baseballschlaegerjahre/folge-2-amadeu-antonio-s01-e02/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYi5kZS9iYXNlYmFsbHNjaGxhZWdlcmphaHJlLzIwMjEtMDQtMDdUMDI6MTU6MDBfZjcyM2VkOGMtNTEzYi00YmNiLWI2NWQtMjBhZWQyZjI1ZTg1L2Jhc2ViYWxsc2NobGFlZ2VyLWJhc2ViYWxsc2NobGFlZ2VyamFocmVfMjAyMTA0MDdfYW1hZGV1X25ldQ/